Dr. Manuela Cimeli, SAGW, Thema „Sprachen“
Jährlich am 21. Februar wird der internationale Tag der Muttersprache begangen. Die UNESCO setzt sich für die Förderung von Sprachen als Zeichen der kulturellen Identität der Sprechenden ein. Zudem sollen Fremdsprachenunterricht und Mehrsprachigkeit als Schlüssel des gegenseitigen Respekts und Verständnisses gefördert werden. Gut die Hälfte aller weltweit gesprochenen Sprachen sind vom Aussterben bedroht, weil sie nicht mehr an die nächsten Generationen weitergegeben werden. Als Gründe für das weltweite Sprachensterben gelten die Globalisierung mit all ihren Auswirkungen sowie die Digitalisierung. Parallel zur Abnahme der Anzahl der weltweit gesprochenen Sprachen ist jedoch eine Zunahme der Mehrsprachigkeit feststellbar. Intensive Migrationsbewegungen und die Dominanz des Englischen in der digitalen Welt gelten hier als Hauptfaktoren.
Zunahme des Französischen in der Schweiz
Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) hat sich die Verteilung der Landessprachen in der Schweiz in den letzten vier Jahrzehnten verändert. Obwohl immer noch 63% der Bevölkerung regelmässig Deutsch oder Schweizerdeutsch spricht, ist deren Anzahl zwischen 1970 bis 2017 leicht gesunken Ebenfalls gesunken sind Rätoromanisch (von 0.8% auf 0.5%) und Italienisch (von 11% auf 8%) als Hauptsprache. Der Anteil der französischsprachigen Personen ist hingegen von 18% auf 23% angestiegen. Das BFS definiert die Hauptsprache als die Sprache, in der wir denken und die wir am besten beherrschen. Seit 2010 können bei den BFS-Umfragen mehrere Hauptsprachen angegeben werden. Dadurch hat der Anteil von Personen, die eine Nichtlandessprache als Hauptsprache angeben, stark zugenommen. Die am meisten gesprochene Nichtlandessprache ist Englisch mit 5.4% gefolgt von Portugiesisch mit 3.7%.
Einfluss der Wirtschaft
Knapp ein Viertel der ständigen Schweizer Wohnbevölkerung stammt aus dem Ausland. Der Einfluss der Wirtschaft auf die gesprochenen Sprachen eines Landes ist markant. So ist die gestiegene Bedeutung des Englischen in der Schweiz vor allem den internationalen privatwirtschaftlichen Unternehmen geschuldet, deren Firmensprache meist Englisch ist. Die tendenziell schnellere (sprachliche) Integration von Eingewanderten in der Westschweiz erklärt die Sprachwissenschaftlerin Renata Coray hingegen damit, dass es sich meistens um Personen aus dem romanischen Sprachraum handle. Ihnen falle es relativ leicht, Französisch zu lernen.
Das Duell der Fremdsprachen
Auch wenn die Strukturerhebungen des BFS kleine statistische Ungenauigkeiten aufweisen können, die daher stammen, dass nur ein Teil der Bevölkerung befragt wird, geben die erhobenen Daten ein interessantes Gesamtbild der Situation unserer Landessprachen sowie deren Schwankungen. In Zeiten, in denen immer wieder auf die Vorherrschaft des Englischen verwiesen wird, ist die Zunahme des Französischen ein erfreuliches Signal.
Mehr zum Thema Sprachen finden Sie auf unserer Website: http://www.sagw.ch/sagw/laufende-projekte/Sprachen.html
Jährlich am 21. Februar wird der internationale Tag der Muttersprache begangen. Die UNESCO setzt sich für die Förderung von Sprachen als Zeichen der kulturellen Identität der Sprechenden ein. Zudem sollen Fremdsprachenunterricht und Mehrsprachigkeit als Schlüssel des gegenseitigen Respekts und Verständnisses gefördert werden. Gut die Hälfte aller weltweit gesprochenen Sprachen sind vom Aussterben bedroht, weil sie nicht mehr an die nächsten Generationen weitergegeben werden. Als Gründe für das weltweite Sprachensterben gelten die Globalisierung mit all ihren Auswirkungen sowie die Digitalisierung. Parallel zur Abnahme der Anzahl der weltweit gesprochenen Sprachen ist jedoch eine Zunahme der Mehrsprachigkeit feststellbar. Intensive Migrationsbewegungen und die Dominanz des Englischen in der digitalen Welt gelten hier als Hauptfaktoren.
Zunahme des Französischen in der Schweiz
Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) hat sich die Verteilung der Landessprachen in der Schweiz in den letzten vier Jahrzehnten verändert. Obwohl immer noch 63% der Bevölkerung regelmässig Deutsch oder Schweizerdeutsch spricht, ist deren Anzahl zwischen 1970 bis 2017 leicht gesunken Ebenfalls gesunken sind Rätoromanisch (von 0.8% auf 0.5%) und Italienisch (von 11% auf 8%) als Hauptsprache. Der Anteil der französischsprachigen Personen ist hingegen von 18% auf 23% angestiegen. Das BFS definiert die Hauptsprache als die Sprache, in der wir denken und die wir am besten beherrschen. Seit 2010 können bei den BFS-Umfragen mehrere Hauptsprachen angegeben werden. Dadurch hat der Anteil von Personen, die eine Nichtlandessprache als Hauptsprache angeben, stark zugenommen. Die am meisten gesprochene Nichtlandessprache ist Englisch mit 5.4% gefolgt von Portugiesisch mit 3.7%.
Einfluss der Wirtschaft
Knapp ein Viertel der ständigen Schweizer Wohnbevölkerung stammt aus dem Ausland. Der Einfluss der Wirtschaft auf die gesprochenen Sprachen eines Landes ist markant. So ist die gestiegene Bedeutung des Englischen in der Schweiz vor allem den internationalen privatwirtschaftlichen Unternehmen geschuldet, deren Firmensprache meist Englisch ist. Die tendenziell schnellere (sprachliche) Integration von Eingewanderten in der Westschweiz erklärt die Sprachwissenschaftlerin Renata Coray hingegen damit, dass es sich meistens um Personen aus dem romanischen Sprachraum handle. Ihnen falle es relativ leicht, Französisch zu lernen.
Das Duell der Fremdsprachen
Auch wenn die Strukturerhebungen des BFS kleine statistische Ungenauigkeiten aufweisen können, die daher stammen, dass nur ein Teil der Bevölkerung befragt wird, geben die erhobenen Daten ein interessantes Gesamtbild der Situation unserer Landessprachen sowie deren Schwankungen. In Zeiten, in denen immer wieder auf die Vorherrschaft des Englischen verwiesen wird, ist die Zunahme des Französischen ein erfreuliches Signal.
Mehr zum Thema Sprachen finden Sie auf unserer Website: http://www.sagw.ch/sagw/laufende-projekte/Sprachen.html
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