Dr. Franca Siegfried
Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften
Bundesamt für Statistik BFS hat soeben eine Arbeitskräfteerhebung mit Blick auf
Mütter veröffentlicht: Knapp vier Fünftel der Mütter in der Schweiz beteiligen
sich am Arbeitsmarkt.
Tüchtige Frauen
Die
Erwerbsquote der Mütter stieg von 59,6 Prozent (Jahr 1991) auf 78,8 Prozent (Jahr
2015). Gleichzeitig ist im Zeitraum 1991 bis 2015 die Anzahl Kinder unter 15
Jahren pro Haushalt von 1,76 auf 1,68 gesunken. Mütter ohne nachobligatorische
Ausbildung haben jedoch die niedrigste Erwerbsquote in unserem Land.
Mama AG
10,9
Prozent der Mütter sind in der Schweiz selbständig erwerbend – teilweise mit
eigener Firma. Diese Art von Beschäftigung ermöglicht ihnen flexiblere
Arbeitszeiten und homeoffice. Immerhin sind auch 7,8 Prozent der Frauen ohne
Kinder in der Schweiz selbstständig erwerbend.
Unterbeschäftigung
Tatsache
ist, dass 18 Prozent der Mütter, die Teilzeit arbeiten, auch bereit wären ein
höheres Pensum anzunehmen. Dies betrifft 33,5 Prozent der Frauen ohne
nachobligatorische Ausbildung, bei Akademikerinnen sind es noch 15,2 Prozent.
Doing gender
Der
Soziologe René Levy hat in seiner Publikation "Wie sich Paare beim Elternwerden
retraditionalisieren..." wichtige Aspekte in der Gender-Frage aufgezeigt: Etwa,
dass das Familienverhältnis nicht nur Abbild des individuellen Verständnisses
des Rollenspiels zwischen Frau und Mann ist (SAGW-Publikation, Schwerpunkt Nachhaltige Entwicklung:
www.sagw.ch/publikationen).
Levy betont zudem auch die Rolle der Institutionen für ausserfamilialen Betreuungsmöglichkeiten, welche das Handeln der Paare beeinflussen. Dabei verweist er auf die grösste Verbreitung der Betreuungsmöglichkeiten in der Westschweiz für Kinder bis 3 Jahren (SAGW über Tagesschulen: http://www.sagw.ch/de/sagw/veranstaltungen/vst15-sagw/vst15-ne/tagesschulen.html).
Levy betont zudem auch die Rolle der Institutionen für ausserfamilialen Betreuungsmöglichkeiten, welche das Handeln der Paare beeinflussen. Dabei verweist er auf die grösste Verbreitung der Betreuungsmöglichkeiten in der Westschweiz für Kinder bis 3 Jahren (SAGW über Tagesschulen: http://www.sagw.ch/de/sagw/veranstaltungen/vst15-sagw/vst15-ne/tagesschulen.html).
Westschweizerinnen im Arbeitsmarkt
Mütter aus
der Romandie haben tatsächlich auch die höchste Erwerbsquote mit 79,8 Prozent
in der Schweiz, Deutschschweizerinnen 78,8 Prozent und Tessinerinnen mit 70,7
Prozent. Könnten die neuen Fakten des BFS Schweizerinnen zum Krippen- und
Tagesschulenkampf mobilisieren? Eine Chance bestünde, dass sich dabei auch einige
Grossmütter vom Klimakampf beteiligen würden... Immerhin wollen 300 ältere
Damen den Bund einklagen, weil er zu wenig für den Klimaschutz mache und mit
seiner Klimapolitik gegen die Bundesverfassung verstosse.
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