Tagungsbericht über den Anlass vom 16. April 2016: «Fremde Knochen in Schweizer Boden? Migration im Spiegel der Archäologie»
Beitrag von Simon Kübler, Student an der Universität Basel
Und nicht nur sie: Über zweihundert Interessierte, vom dreijährigen Knirps bis zum über achtzigjährigen Greis, haben an der Veranstaltung „Fremde Knochen in Schweizer Boden?“ (Archäologie Schweiz/IPNA Uni Basel) die vielfältigen Informationen zum Thema „Migration im Spiegel der Archäologie“ förmlich aufgesogen. Studierende hatten die Vorgehensweise und die Resultate attraktiv und zugleich wissenschaftlich korrekt aufbereitet und dazu Infostände am Rand des samstäglichen Flohmarkts aufgebaut – ein Angebot, das viele Passantinnen und Passanten nutzten. Mit der schweigenden, aber wirkungsvollen Mitarbeit zweier künstlicher Skelette wurde ihnen die Spurensuche nach fremden Kultureinflüssen oder nach der Herkunft von Menschen dargelegt. In angeregten Gesprächen wurden an den Infoständen über die Herkunft der „ersten Europäer“ debattiert und die Erkenntnisse der Archäologie mit vielen Objekten illustriert. Vertieft wurde das Thema in Kurzvorträgen, die ebenfalls regen Anklang fanden.
Dass selbst als ur-schweizerisch taxierte Speisen nicht „schon immer“ in unserem Land vorhanden waren, lernten die Besucher/innen an einem weiteren Stand – und das nicht nur in Form trockener Erkenntnisse, sondern ganz direkt in Form von Olivenbrötchen, mit Honig verfeinertem Getreidebrei, kräutergewürztem Brotaufstrich und Rösti. Schnell wurde klar, dass die Römer mit ihren Nahrungsgewohnheiten, aber auch mit neu eingeführten Pflanzen wie dem Nussbaum, der Kirche , der Petersilie und vielen weiteren den Speiseplan der Schweiz sehr bereichert haben. Einen weiteren Sprung bewirkte die Entdeckung der neuen Welt, mit der sich ganz neue kulinarische Möglichkeiten aufgetan haben – Kartoffel, Tomate, Mais, Kakao sind erst seit jener Zeit hier bekannt.
In vielen unterschiedlichen Beispielen wurde veranschaulicht, dass Migration kein Phänomen der Moderne ist. So wurde erklärt, dass Spurenelemente in Knochen und Zähnen verraten, wo jemand aufgewachsen ist, ob er oder sie also einheimisch oder immigriert war. Die Reste alter DNA erlaubten es, die Heimat der ersten Bauern in Europa zu rekonstruieren.
Manche der Besucherinnen und Besucher äusserten sich sehr erstaunt darüber, mit welcher Häufigkeit und Intensität in all den Jahrhunderten seit dem Ende der Eiszeit immer und immer wieder Menschen von ausserhalb in die heutige Schweiz eingewandert waren und dabei nach und nach kulturelle Elemente hierher gebracht hatten, von denen manche geglaubt hatte, sie wären „schon immer“ in der Schweiz vorhanden gewesen. Der eine oder die andere Besucher/in lernte damit eine unerwartet dynamische und durch Austausch geprägte Kulturgeschichte der Schweiz kennen; sie oder er wird unsere Geschichte nun unter einem anderen, farbigeren Licht sehen!
Beitrag von Simon Kübler, Student an der Universität Basel
Und nicht nur sie: Über zweihundert Interessierte, vom dreijährigen Knirps bis zum über achtzigjährigen Greis, haben an der Veranstaltung „Fremde Knochen in Schweizer Boden?“ (Archäologie Schweiz/IPNA Uni Basel) die vielfältigen Informationen zum Thema „Migration im Spiegel der Archäologie“ förmlich aufgesogen. Studierende hatten die Vorgehensweise und die Resultate attraktiv und zugleich wissenschaftlich korrekt aufbereitet und dazu Infostände am Rand des samstäglichen Flohmarkts aufgebaut – ein Angebot, das viele Passantinnen und Passanten nutzten. Mit der schweigenden, aber wirkungsvollen Mitarbeit zweier künstlicher Skelette wurde ihnen die Spurensuche nach fremden Kultureinflüssen oder nach der Herkunft von Menschen dargelegt. In angeregten Gesprächen wurden an den Infoständen über die Herkunft der „ersten Europäer“ debattiert und die Erkenntnisse der Archäologie mit vielen Objekten illustriert. Vertieft wurde das Thema in Kurzvorträgen, die ebenfalls regen Anklang fanden.
Dass selbst als ur-schweizerisch taxierte Speisen nicht „schon immer“ in unserem Land vorhanden waren, lernten die Besucher/innen an einem weiteren Stand – und das nicht nur in Form trockener Erkenntnisse, sondern ganz direkt in Form von Olivenbrötchen, mit Honig verfeinertem Getreidebrei, kräutergewürztem Brotaufstrich und Rösti. Schnell wurde klar, dass die Römer mit ihren Nahrungsgewohnheiten, aber auch mit neu eingeführten Pflanzen wie dem Nussbaum, der Kirche , der Petersilie und vielen weiteren den Speiseplan der Schweiz sehr bereichert haben. Einen weiteren Sprung bewirkte die Entdeckung der neuen Welt, mit der sich ganz neue kulinarische Möglichkeiten aufgetan haben – Kartoffel, Tomate, Mais, Kakao sind erst seit jener Zeit hier bekannt.
In vielen unterschiedlichen Beispielen wurde veranschaulicht, dass Migration kein Phänomen der Moderne ist. So wurde erklärt, dass Spurenelemente in Knochen und Zähnen verraten, wo jemand aufgewachsen ist, ob er oder sie also einheimisch oder immigriert war. Die Reste alter DNA erlaubten es, die Heimat der ersten Bauern in Europa zu rekonstruieren.
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