Italiano subito

Dr. Franca Siegfried Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften
Italianistica: quo vadis? Futuro e prospettive dell’insegnamento dell’italiano a livello universitario. Parlamentarier der „Intergruppo parlamentare ITALIANITÀ“ engagieren sich für die dritte Landessprache. Wie dies anzugehen ist wird im Bundeshaus am Dienstagabend, den 7. März 2017 debattiert. http://www4.ti.ch/decs/dcsu/ac/osservatorio/agenda/home/risultati/dettaglio/?idEvento=63112&data=07.03.2017&ora=19:15&risultati=true

Italianità
Im nationalen Wörterbuch (NWB) Vocabulario dei dialetti della Svizzera italiana (VSI) mit Sitz in Bellinzona wird der Wortschatz der italienischen Schweiz wissenschaftlich aufgearbeitet und bestens dokumentiert. Im Alltag spielt jedoch Italienisch ausserhalb des Tessins und dem italienischsprachigen Teil Graubündens eine marginale Rolle. Aktuell sprechen, gemäss Bundesamt für Statistik, 8,1 Prozent Italienisch als Hauptsprache. http://www.sagw.ch/de/sagw/die-akademie/unternehmen/nwb.html

Crisi ticinese
In den späten 1950er-Jahren begann sich der Kanton um die Akademiker zu sorgen, die nur an Hochschulen in der Deutschschweiz, der Romandie oder in Italien studieren konnten. Damals drehte sich alles um die Verteidigung der geistig-kulturellen Italianità des Tessins. Zwanzig Jahre später öffnete die Università della Svizzera italiana (USI) ihre Pforten. Als Universität anerkannte der Bund die USI 1996, das Tessin als Hochschulkanton erst ab 2001. Seit dem Jahr 1999 regelt die verfassungsmässige Bestimmung neben der regionalen auch die sprachregionale Vertretung im Bundesrat. Allerdings ist die italienische Schweiz nicht ständig im Bundesrat vertreten – der letzte war Flavio Cotti von 1987 bis 1999.
Und jetzt fragen sich viele in der aktuellen nationalen Debatte um Französisch in den Primarschulen, warum nicht über die dritte Landessprache, Italienisch diskutiert wird. In seiner Vielfalt und in seiner vielschichtigen Verknüpfung mit Europa wird das Tessin im SAGW-Bulletin 2/2016 präsentiert. http://www.sagw.ch/sagw/oeffentlichkeitsarbeit/bulletin/bulletin-2016.html

Freunde für Italienisch in der Schweiz
Im Jahr 2012 wurde das „Forum für Italienisch in der Schweiz“ gegründet und vom Tessiner Erziehungsdirektor Manuele Bertoli (SP) präsidiert. Für die Sprache engagieren sich auch „Freunde des Forums“. Es sind rund 30 Prominente, etwa Lino Guzzella der ETH Zürich, Architekt Mario Botta, UBS-Chef Sergio Ermotti, Langläufer Dario Cologna, wie auch die Ex-Miss Schweiz Christa Rigozzi. http://www.forumperlitalianoinsvizzera.ch/

In 28 Lektionen Italienisch
Als Imagekampagne sollen jetzt 13- bis 16-Jährige in der Deutschschweiz die Liebe für Italienisch mit einem Crashkurs entdecken. „Italiano subito“ ist das Resultat einer mehrjährigen Forschungstätigkeit im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 56 SNF (Sprachenvielfalt und Sprachkompetenz in der Schweiz). www.italianosubito.ch

Quo vadis
Italienischen Grundwortschatz lernen und im Klassenlager im Tessin Konversation üben, die Idee von „Italiano subito“ ist hoffnungsvoll. In den 1980er-Jahren waren es noch die 16-Jährigen Deutschschweizer, sogenannte „Töffli-Buebe“, die über den Gotthard in den südlichsten Kanton kurvten. Damals haben sich besorgte Eltern gefragt: „Quo vadis“ im Sinne von „Wohin soll das noch führen?“. Am 7. März werden sich Protagonisten aus der Tessiner Wissenschaft und Bildungspolitk die gleiche Frage stellen...

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